Die Padberger Raubritter und Götz von Berlichingen

Winterberger Heimat- und Geschichtsverein besucht Padberg

Die zweite Exkursion des HGV Winterberg in diesem Jahr führte Anfang August nach Padberg. Die Heimatfreunde aus Winterberg wurden von Reinhard Becker, dem ersten Vorsitzenden des Heimatvereins Ring Padberg, auf dem neugestalteten Dorfplatz begrüßt. Dort erhielten sie einen ersten Überblick über die Geschichte des Ortes, bevor es zu den Sehenswürdigkeiten der Altstadt weiterging.

Hier wurde der älteste erhaltene Fachwerksynagogenbau Westfalens besichtigt. Nachdem die jüdische Gemeinde zu klein geworden war, hatte man das Gebäude 1930 als Bethaus aufgegeben und an einen Padberger Handwerker verkauft, was es vor der Zerstörung durch die Nationalsozialisten bewahrte.

Die neue Pfarrkirche St. Maria Magdalena wird umgangssprachlich auch Padberger Dom genannt, da der im Barockstil errichtete Bau an den Dom zu Fulda erinnert. Sehenswert sind hier der Taufstein und die Altäre, welche noch aus der Vorgängerkirche stammen.

Das historisch bedeutendste Gebäude Padbergs ist die alte Kirche St. Petrus. Die ältesten Teile der Wehrkirche stammen wohl aus dem 11. Jahrhundert. Zudem handelt es sich vermutlich um das Gotteshaus, welches Götz von Berlichingen am Palmsonntag, dem 16. März 1516, besuchte, als er bei den Raubrittern von Padberg zu Gast war. Die Herren von Padberg machten mit Götz von Berlichingen gemeinsame Sache und halfen ihm, den Grafen Philipp II. von Waldeck-Eisenberg gefangen zu nehmen. Götz von Berlichingen verschleppte den Waldecker auf eine seiner süddeutschen Burgen und ließ ihn erst gegen Zahlung eines hohen Lösegeldes wieder frei. Ob die Padberger einen Anteil der Beute erhielten, ist nicht bekannt.

Besonders freuten sich die Winterberger, als sie beim Besuch des Padberger Schlosses von Ulrike Gräfin Droste zu Vischering persönlich begrüßt wurden. Die Schlossherrin konnte mit spannenden Geschichten über Padberg und das Schloss aufwarten.

Den Abschluss der Exkursion bildete der obligatorische Gedankenaustausch bei Kaffee und Kuchen in einem Padberger Gasthof.

Vor der alten Kirche St. Petrus in Padberg mit dem ältesten eingebauten Holzfenster Westfalens (aus der Mitte des 13. Jahrhunderts)