Wüstungen sind verlassene oder geräumte Siedlungen und Höfe, aufgegebene Wirtschaftsflächen bzw. stillgelegte Gewerbe- und Industriebetriebe, Viele dieser „desolaten” Hinterlassenschaften der einstigen Bewohner und Nutzer sind in der Landschaft nicht mehr zu finden, andere zeigen sich kaum sichtbar in reliefartigen Strukturen. Wieder andere präsentieren sich gut erhalten und erkennbar in ihrer Umgebung. Neben der historischen, archäologischen und geografischen Forschung befasst sich auch die Namensforschung mit Wüstungen, um uralte Siedlungs- und Entwicklungsgänge zu bewerten und einzuordnen (Riese S.47).
Wüstungen zu lokalisieren und zu dokumentieren, das hatte sich der Heimat- und Geschichtsverein Winterberg (HGV) zur Aufgabe gemacht und in den letzten Jahren realisiert. In der Gemarkung der Kernstadt Winterberg sind vier Ortswüstungen nachweisbar. Diese vier Wüstungen sind nicht nur erfasst, sondern wurden auch in der „Fitterkiste”, der Vereinsschrift des HGV, beschrieben.
Es sind dies Mark und Wüstung Wernsdorf im Orketal östlich von Winterberg auf dem Weg nach Züschen, Mark und Wüstung Günninghausen im Sonneborntal südlich von Winterberg, weiter Mark und Wüstung Haarfeld im Ruhrtal auf dem Weg nach Niedersfeld (s. Fitterkiste Ausgabe 2016) und schließlich Mark und Wüstung Merleheim, nordwestlich von Winterberg im Tal der Namenlose auf dem Weg nach Silbach (s. Fitterkiste, Ausgabe 2018)
Obenstehender Textausschnitte stammen aus einem Artikel von Dr. Werner Herold, Ehrenvorsitzender der HGV Winterberg. Der vollständiger Text erscheint in der neueste Ausgabe “SAUERLAND” , Zeitschrift des Sauerländer Heimatbundes, Heft 3, September 2022. (kontakt: www.sauerlaender-heimatbund.de)