Im Jahre 1993 wurde das neue Rathaus der Stadt Winterberg offiziell und feierlich eingeweiht.
Dieses „Bürger- und Stadthaus“ sollte auch von Winterberger Vereinen und Bürgern in Anspruch genommen werden. So nutzt der Heimat- und Geschichtsverein Winterberg im Bürgerhaus Räumlichkeiten für sein Literatur – und Fotoarchiv.
Das Archiv umfasst ca. 3000 Archivalien und Bücher, mehrere tausend Fotos von Winterberg und seinen Dörfern sowie Dokumente und Karten.
Das Archiv steht Besuchern und Interessenten an jedem ersten Donnerstag des Monats von 15:00 bis 16:30 Uhr offen. Wer außerhalb dieser Zeiten kommen möchte, kann gerne eine Verabredung mit unseren Archivar Klaus Gellrich machen.
Neues Rathaus – Altes Kurhaus
Das „Alte Kurhaus“ wurde im Jahre 1912 als Parkhaus-Hotel am früheren Standort des Richtplatzes erbaut, entlang des sogenannten „Galgenweges“. Es wurden u.a. Reste eines Galgens gefunden.
Schon nach fünf Jahren kam das Gebäude 1917 in den Besitz der Ruhrknappschaft. Diese führte es weiter als „Knappschafts-Erholungsheim“.
Zur Zeit der NS-Herrschaft wurde es als Eigentum der Nazi-Partei geführt.
In den Kriegsjahren 1943 – 1945 war es eines von drei Winterberger Entbindungsheimen für schwangere Frauen aus dem Ruhrgebiet.
Nach Kriegsende nutzte die Besatzungsmacht es als Lazarett und anschließend als Unterkunftshaus mit anderen Häusern im Rahmen des britischen „Leave Centre“.
1954 bekam die Ruhrknappschaft es zurück. Es wurde zum Wohngebäude einer Schule für Inspektoren der Rentenversicherungen. Geplant war ein Umbau zu einem Appart-Hotel mit Spielkasino. Leider wurde es aufgrund der Insolvenz des letzten Eigentümers dem Verfall preisgegeben.
1990 ersteigerte die Stadt Winterberg das inzwischen denkmalgeschützte „Alte Kurhaus“ und im selben Jahr begannen Umbau- und Anbauvorhaben zum neuen Rathaus. Im Jahre 1993 wurde es offiziell und feierlich eingeweiht.
Im Gedenken an sechs Frauen, die das „Winterberger Halsgericht“ im Jahre 1523 wegen Hexerei verurteilt hatte, wurde auf Drängen des Heimat- und Geschichtsvereins 1994 am oben erwähnten alten Richtplatz ein Denkmal errichtet, um den Opfergang dieser sechs Frauen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Siehe auch ‚De Fitterkiste‘ Band 6 Ausgabe 1994 und ‚De Fitterkiste‘ Band 5 Ausgabe 1993